Würzburg – Seit 2009 beteiligt sich die Stadt Würzburg an der „Europäische Mobilitätswoche“, die jährlich vom 16. bis zum 22. September stattfindet. Neben einem bunten und vielfältigen Programm während der Aktionswoche mit Informationsständen, Mitmachaktionen, Spiel und Spaß möchte die Stadt Würzburg auch über die vielen Maßnahmen informieren, die seit der Mobilitätswoche 2018 umgesetzt oder begonnen wurden, die innovative Verkehrslösungen beinhalten und nachhaltige Mobilitätsformen fördern.
„Mit dem Aktionsprogramm „Sauber Mobil“ treiben wir eine nachhaltige Verkehrswende voran und haben insbesondere in den letzten zwölf Monaten eine Vielzahl von Maßnahmen umgesetzt und angestoßen, die den Umweltverbund aus Fuß- und Radverkehr sowie ÖPNV fördern oder helfen werden, den motorisierten Verkehr zukünftig umweltverträglicher abzuwickeln“ erläutert Stadtbaurat Benjamin Schneider.
Welche konkreten Maßnahmen seit der letzten Europäischen Mobilitätswoche 2018 durchgeführt wurden, ist im Folgenden aufgeführt:
Maßnahmen im Fußverkehr:
- Eröffnung des LGS-Areals im neuen Stadtteil Hubland als Stadtteilpark mit zentralen (Fußwege-)Verbindungen.
- Eröffnung der neuen Fußgängerzone Spiegel-/Eichhornstraße im Juni 2019
- Abriss des Johann-Sperl-Hohlkastens und der dazugehörigen Brücke für die künftige Errichtung einer Grünanlage mit Geh- und Zweirichtungsradweg
- Beschluss zur Verbesserung der Fußwegeverbindungen im Bereich des Zweierweges
Maßnahmen im Radverkehr:
- Verbesserung der Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Heuchelhof durch eine direkte Führung des Radverkehrs auf der Heuchelhofstraße (Radachse 9)
- Umsetzung der „Radachse Altstadt“, durch Öffnung der Einbahnstraßen „Peter-, Münz- und Jehuda-Amichai-Straße“ für den Radverkehr mit indirektem Linksabbieger am Friedrich-Ebert-Ring
- Eröffnung der neuen witterungsgeschützten Fahrradgarage am Sternplatz mit 32 Stellplätzen
- Eröffnung der neuen doppelstöckigen Fahrradgarage an der Talavera mit 64 Stellplätzen und 40 freistehende Fahrradstellplätze (Ausweitung Park & Bike, Bike & Ride)
- Neue Bügel und Trittbretter für Fahrradfahrer im gesamten Stadtgebiet
- Städtisches Förderprogramm für Lastenpedelecs
- Finanzielle Unterstützung der Initiative Freies Lastenrad Würzburg
- Büttnerstraße als erste Fahrradstraße in Würzburg
- Verbesserung der Radverkehrsführung vom Willy-Brandt-Kai, über die Wirsbergstraße in die Büttnerstraße
- Verbesserung der Kulturspeicherroute auf Höhe des Heizkraftwerks an der Friedensbrücke
- Verbesserung der Radverkehrsführung am Kranenkai mit Öffnung der Einbahnstraße für den Radverkehr
- Start einer Image- und Aufklärungskampagne für den Radverkehr
Zudem ist der Ausbau des Radverkehrsnetzes in vielen Straßen vom Stadtrat beschlossen worden, unter anderem in der Valentin-Becker-Straße/Seinsheimstraße (Radachse 13), Frankfurter Straße (Radachse 2), Versbacher Straße (Radachse 3a), Röntgenring/Haugerring (Radachse 3). Teilweise wird mit der Umsetzung der Maßnahmen noch in diesem Jahr begonnen.
Maßnahmen im ÖPNV:
- Nachrüstung von 26 Bussen mit SCR-Filtern
- Anschaffung neuer Euro VI Busse
- Bestellung von zwei vollelektrischen Bussen (Lieferung voraussichtlich Mitte 2020)
- Neue Tarife im ÖPNV (Seniorenticket, 3-Tagesticket, Neubürgerticket) und Erweiterung des Konzepts „Parkschein = Fahrschein“ auf Familien
- Barrierefreie Gestaltung von Haltestellen im gesamten Stadtgebiet (Erhöhung des Bordsteins für einen erleichterten Zustieg, taktile Leitsysteme)
- Baubeginn Verlängerung der Straßenbahnlinien 1 und 5 um 1,3 km in Grombühl
- Planungen für den Bau von P&R Anlagen (u.a. Sanderau, Zellerau, Grombühl)
- Überplanung des städtischen Busnetzes
- Überarbeitung der städtischen ÖPNV-Tarife
Maßnahmen im Carsharing:
- Neue Mobilstation „Alte Mainbrücke“
- Berücksichtigung von Mobilitätskonzepten (u. a. Carsharing) bei der Zulassung von Abweichungen vom Stellplatzbedarf
- Umsetzung der dritten Ausbaustufe Mobilstationen mit der Eröffnung von 8 weiteren Station bis Ende 2019
- Elektrifizierung der Carsharing-Flotte (aktuell 3 Fahrzeuge, bis Ende 2019 weitere 3 Fahrzeuge geplant)
Maßnahmen im städtischen Fuhrpark:
- schrittweise Umstellung des städtischen Fuhrparks von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren auf Elektrofahrzeuge (aktuell 29 Elektrofahrzeuge im Fuhrpark)
- betriebliche Nutzung des Carsharings (Reduzierung Fuhrparkbestand)
- Aufnahme von Lastenrädern in den städtischen Fuhrpark
Maßnahmen zum Parkraummanagement:
- Anpassung der Parkgebühren und Parktarife
- Ausweitung von Kurzzeitparkzonen und Anwohnerparkzonen (Gebiet Klinikstraße/Marcusstraße reine Bewohnerstellplätze seit 2018)
- Verbesserung der Parksituation für Kunden und Patienten sowie Bewohner der Innenstadt (Bewirtschaftung von ca. 160 Stellplätzen entlang des Ringparks)
Des Weiteren wurde mit der Umsetzung des Umweltorientierten Verkehrs- und Mobilitätsmanagements (UVM) begonnen, um bedarfsabhängig den Verkehrsfluss für ÖPNV, MIV, Rad- und Fußverkehr zu verbessern und somit die Verkehrsabwicklung umweltverträglicher zu gestalten. Zudem wird die Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum sukzessive erweitert und ausgebaut (2019 wurden bisher drei Standorte umgesetzt, vier weitere sollen folgen).
Darüber hinaus findet ein intensiver Austausch mit den Umlandgemeinden und dem Landkreis Würzburg statt, um gemeinsam die Herausforderungen einer nachhaltigen Mobilität in der Region Würzburg voranzutreiben. „Wir möchten alle Bewohnerinnen und Bewohner der Region Würzburg dafür begeistern mit uns gemeinsam die Verkehrswende umzusetzen, um den aktuellen Herausforderungen zum Umwelt- und Klimaschutz gerecht zu werden, ganz im Sinne des diesjährigen Mottos der Europäischen Mobilitätswoche ‚Geh´ mit uns!‘.
Nur wenn jeder seinen Beitrag leistet, kann die Verkehrswende zügig gelingen“, führt Oberbürgermeister Christian Schuchardt aus. Die Europäische Mobilitätswoche endet am Sonntag, 22. September in Würzburg mit dem Cargobike Race auf dem Unteren Markt. Spaß und Information rund um Lastenräder sind dabei garantiert.