Rund um das Congress Centrum werden Verkehrsführung und Verkehrsflächen neu geordnet. Aktuell schreitet der erste Bauabschnitt voran. Nötig ist eine Umgestaltung geworden, um die Flächen nach Umbau und Erweiterung des CCW den neuen Anforderungen anzupassen.
Der Stadtrat hatte sich im Mai 2015 dafür ausgesprochen, den Bauabschnitt 1 auf der Nordseite des CCW (Röntgenring) zuerst anzugehen. Bauabschnitt 2 auf der Westseite (Kranenkai) soll ebenfalls ab diesem Jahr umgesetzt werden, wird aber zuvor im Umwelt- und Planungsausschuss beraten .
Positiv für Fußgänger, Rad- und Autofahrer
Die Neuordnung rund um das CCW wird sich positiv für Fußgänger, Rad- und Autofahrer auswirken, ebenso auf den Lieferverkehr des Congress Centrums. Bereits im April gab es eine erste positive Zwischenbilanz aufgrund der Umbauten an der sogenannten Schlachthofkreuzung: „Die leistungsstärkere Neugestaltung funktioniert auch nach Wiedereröffnung des Zeller Bocks und mit dem zusätzlichen Verkehr aus der Zellerau“, freute sich Tiefbau-Chef Jörg Roth.
„Wir haben in zwei Bereichen deutlich weniger Rückstau“, beobachtet auch Stadtbaurat Christian Baumgart. Nämlich in der Pleichertorstraße (Ostseite des CCW) stadtauswärts und stadteinwärts über die Friedensbrücke (Nordseite des CCW). Der Grund: Von der Ausfahrt Pleichertorstraße wurde das Linksabbiegen auf den Röntgenring in Richtung Friedensbrücke untersagt. Hier geht es stadtauswärts nur noch geradeaus oder rechts. Durch die Neuaufteilung der Fahrspuren können deutlich mehr Fahrzeuge in kürzerer Zeit die Kreuzung passieren.
Von der Friedensbrücke vierspurig in die Stadt
Von der Friedensbrücke aus kommend, werden die Autofahrer vierspurig in die Stadt geführt, auf einer zusätzlichen Rechtsabbiegespur in die Pleichertorstraße. Der Vorteil für den Kfz-Verkehr: Verkehrsflüsse in Richtung Mainkai werden über die beiden Rechtsabbieger in die Pleichertorstraße aufgenommen (Bauabschnitt 1). Möglich wurde dies durch ein Heranrücken der Straße des Röntgenrings an das CCW.
Was jedoch nicht auf Kosten der Geh- oder Radwege geht. Im Gegenteil. Hier werden neu gepflanzte Ginkgos für schattigere Wege sorgen. Die Kosten für den ersten Bauabschnitt betragen etwa 700.000 Euro. Ausgehoben wurden für die Baumaßnahme etwa 660 m³ Boden. Verbaut wurden hier bislang etwa 1.100m² Betonsteinpflaster, 1.000 m² Asphaltdeckschicht der Fahrbahn, 250 m² Asphaltdeckschicht für den Radweg, rund 160 m² Granitbordsteine.
Was kommt noch?
Der zweite Bauabschnitt sieht vor: Fußgänger werden an der Straßenbahnhaltestelle Congress Centrum eine zusätzliche Querungsmöglichkeit erhalten, der Gehweg wird an der Westseite des CCW verbreitert. Durch die Errichtung einer vier Meter breiten Einbahnstraße am Kranenkai stadtauswärts kann der Radverkehr mit auf der Fahrbahn geführt werden. Radfahrern steht somit mehr Platz zur Verfügung. Durch den Rückbau der Fahrbahn wird am Kranenkai entlang des CCW eine reguläre Anlieferzone geschaffen. Das Be- und Entladen auf der Fahrbahn bzw. dem Gehweg entfällt. Die Straßenbahnhaltestelle Congress Centrum wird verlängert.
Eine weitere kleine Änderung, die jedoch ebenfalls für einen positiven Effekt sorgen wird: Wer vom Röntgenring aus vom Hauptbahnhof in die Veitshöchheimer Straße fährt, wird künftig nicht mehr über eine eigene Ampelschaltung geführt. Für Rechtsabbieger gilt in Zukunft auch das Geradeaus-Signal. Ein gelb blinkendes Signal wird auf die querenden Fußgänger und Radfahrer aufmerksam machen. Somit wird der Rückstau auf der Rechtsabbieger-Spur vermieden, der sich bisher auch auf die Spuren ausbreitete, die geradeaus in Richtung Friedensbrücke führen.
An der Schlachthofkreuzung treffen im abendlichen Berufsverkehr etwa 3.400 Fahrzeuge in nur einer Stunde aufeinander. Die Schlachthofkreuzung vor dem Congress Centrum verbindet Röntgenring, Pleichertorstraße und Veitshöchheimer Straße.
Bild: An der Nordseite des CCW, am Röntgenring, ist eine neue Rechtsabbiegespur in die Pleichertorstraße vorgesehen. Stadtbaurat Christian Baumgart (li) und Leitender Baudirektor Jörg Roth überprüfen den Baufortschritt anhand der Pläne. (Foto: Claudia Penning-Lother)