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Zentrum für Nanosystemchemie feierlich eröffnet

Zentrum für Nanosystemchemie feierlich eröffnet

Der Neubau des Zentrums für Nanosystemchemie auf dem Hubland-Campus der Universität Würzburg bietet knapp 1.500 Quadratmeter Fläche für Labore, Büros und modernste Forschungsinfrastruktur. (Foto: Marco Bosch)

Staatssekretär Bernd Sibler hat heute den Neubau für das Zentrum für Nanosystemchemie (Center for Nanosystems Chemistry, CNC) der Universität Würzburg eröffnet. Hier finden die Mitarbeiter von Professor Frank Würthner optimale Bedingungen vor, um unter anderem innovative Konzepte zur Nutzung von Sonnenenergie zu entwickeln.

Der Neubau des Forschungsgebäudes auf dem Hubland-Campus der Universität Würzburg bietet knapp 1.500 Quadratmeter Fläche für Labore, Büros und modernste Forschungsinfrastruktur. „Wer sich beim internationalen Wettlauf zur Erforschung von Zukunftstechnologien an die Spitze setzen will, muss auf Infrastrukturen mit allerhöchstem technischen Niveau zurückgreifen können. Die Investitionen des Freistaats und der Universität in Höhe von rund 8,75 Millionen Euro sind hier bestens angelegt“, sagte Bernd Sibler, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst.

Teil des Forschungsnetzwerks SolTech

Das Zentrum ist Teil des Forschungsnetzwerks „Solar Technologies Go Hybrid (SolTech)“, das ebenfalls vom Freistaat gefördert wird. Fünf bayerische Universitäten sind daran beteiligt. “Das Thema, das wir hiermit begleiten, ist wirklich wichtig und unheimlich spannend”, sagte Sibler. Ziel von SolTech: In gut ausgestatteten Laboratorien, so genannten „Key Labs“, sollen innovative Konzepte zur Umwandlung von Sonnenenergie in Strom und neuartige Energieträger entwickelt werden.

“Die Eröffnung des CNC ist daher von großer Bedeutung für eine ganz essentielle Frage unserer Gesellschaft: Wie können wir die Energieversorgung nachhaltig gestalten und sichern?”, sagte Universitätspräsident Alfred Forchel. Man müsse diese Frage beantworten, um Wohlstand und bestehende Lebensqualität zu erhalten, ohne dabei die Umwelt immer mehr aufs Spiel zu setzen.

Meilenstein bei der Erschließung zukunftsträchtiger Forschungsfelder

Gleichzeitig sei das CNC ein wichtiger weiterer Meilenstein auf dem Weg der Julius-Maximilians-Universität, zukunftsträchtige Forschungsfelder zu erschließen sowie den Transfer neuer Forschungsergebnisse in Wirtschaft und Gesellschaft zu fördern. Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt zeigte sich stolz, nun eine weitere “zukunftsweisende Ideenschmiede” in Würzburg zu haben und dankte allen Beteiligten bei Uni und Landesregierung.

Auch Professor Frank Würthner, Initiator und Leiter des CNC, betonte die Relevanz des CNC mit Blick auf die Zukunft: “Heute den wissenschaftlichen Nachwuchs in die relevanten Themen rund um unsere nachhaltigste Energieressource, die Sonne, einzuführen, ist die beste Investition in die Zukunft.”

Verbünde auf Nano-Ebene, die Sonnenlicht in Strom umwandeln können

Woran genau im CNC künftig geforscht werden soll, erläuterte Würthner: Sein Team arbeitet unter anderem daran, organische Moleküle auf kleinstem Raum zu größeren Einheiten zu arrangieren. Diese Verbünde auf Nano-Ebene können Sonnenlicht absorbieren und zu Elektroden transportieren, wo das Licht schließlich in elektrischen Strom umgewandelt wird. Es handelt sich um Bauelemente der organischen Elektronik und Photovoltaik.

Die Entwicklung künstlicher Chloroplasten, die ähnlich wie in Pflanzenzellen Lichtenergie zur Erzeugung von Brennstoffen nutzen, ist ein weiteres Ziel von Würthners Forschung. Diese künstliche Photosynthese könnte dabei helfen, den Kohlendioxid-Gehalt in der Atmosphäre zu verringern und energiereiche Rohstoffe wie Zucker, Stärke und das Gas Methan zu gewinnen.

Bei der folgenden ökumenischen Weihe betonten Dekanin Edda Weise und Domdekan Günter Putz, wie wichtig die Wissenschaft sei, um den Dingen auf den Grund zu gehen, die Welt zu erklären und im besten Sinne zu erhalten. Es sei jedoch auch wichtig, die Fähigkeit zum Staunen zu behalten.

Im Anschluss konnten sich die insgesamt etwa 100 Gäste selbst ein Bild von den neuen Räumen machen. Würthners Mitarbeiter standen in ihren Laboren Rede und Antwort. Am Nachmittag folgte ein wissenschaftliches Symposium.

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Bild: Der Neubau des Zentrums für Nanosystemchemie auf dem Hubland-Campus der Universität Würzburg bietet knapp 1.500 Quadratmeter Fläche für Labore, Büros und modernste Forschungsinfrastruktur. (Foto: Marco Bosch)

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