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Mitarbeiter am Uniklinikum mit offener Tuberkulose

Symbolbild Universitätsklinikum Würzburg

Symbolbild Universitätsklinikum Würzburg (Foto: Dziamski / Universitätsklinikum Würzburg)

Würzburg – Ein Mitarbeiter (m/w/divers) des Uniklinikums Würzburg ist an einer ansteckungsfähigen Tuberkulose erkrankt und hatte von Anfang bis Ende September 2018 etwa 200 Patientenkontakte. Das Universitätsklinikum Würzburg bedauert in einer Pressemitteilung, dass es zu diesem Kontakt gekommen ist.

Leider lassen sich solche sehr seltenen Fälle, in den letzten zehn Jahren keiner, trotz der routinemäßig durchgeführten sorgfältigen Einstellungsuntersuchungen nicht gänzlich vermeiden.

Gesundheitsamt hat Schritte eingeleitet

Das Gesundheitsamt Würzburg hat nach dem Eingang der Meldung die erforderlichen Schritte eingeleitet: Die vorliegenden Laboruntersuchungen wurden kontrolliert und die betroffene Station, auf der sich der erkrankte Mitarbeiter inzwischen als Patient befindet, kontaktiert. Auch mit dem Betroffenen selbst führte die für die Tuberkulosefürsorge verantwortliche Ärztin Gespräche, um sich einen Überblick über die Einsatzorte am Uniklinikum, die stattgefundenen Kontakte sowie über mögliche Quellen, an denen sich der Mitarbeiter selbst angesteckt haben könnte, zu verschaffen.

Eine Besprechung mit dem Leiter der Universitätsklinik Würzburg, Prof. Dr. Georg Ertl sowie weiteren Ärzten des Klinikums, der Pflegedirektion, der Stabsstelle Krankenhaushygiene und des Betriebsärztlichen Dienstes folgte.

Für eine Ansteckung mit Tuberkulose ist i.d.R. ein mehrstündiger Kontakt in einem geschlossenen Raum oder ein einmaliger enger Kontakt, z.B. durch Anhusten, notwendig. Dennoch werden zum Schutz der Patienten und zur Sicherheit alle Patienten und Mitarbeiter, die sich zu dem Zeitpunkt auf der jeweiligen Station befunden haben, in die Umgebungsuntersuchung einbezogen.

An die möglicherweise betroffenen Patienten der Stadt und des Landkreises Würzburg wird das Gesundheitsamt Würzburg ein Informationsschreiben versenden. Betroffene Personen aus anderen Landkreisen werden jeweils von den zuständigen Gesundheitsämtern informiert.

Blutuntersuchung für möglicherweise Betroffene

In dem Schreiben wird die Blutuntersuchung acht Wochen nach dem potentiellen Kontakt angekündigt, da eine mögliche Infektion mit Tuberkulosebakterien erst nach dieser Zeit im Blut nachweisbar ist. Bei gesundheitlichen Beschwerden, die auf eine Tuberkuloseerkrankung hinweisen (wie langanhaltender Husten, ggf. mit blutigem Auswurf, Fieber, Nachtschweiß, ungewollter Gewichtsverlust) wird auf eine sofortige Kontaktaufnahme mit dem Gesundheitsamt hingewiesen. Die Blutuntersuchung der Patienten wird im Gesundheitsamt Würzburg ab dem 19. November 2018 durchgeführt.

Die Mitarbeiter des Universitätsklinikums werden direkt vom Universitätsklinikum verständigt und betreut, so die Uni in der Pressemitteilung. Es folgen für die möglicherweise Betroffenen die notwendigen vorsorglichen Untersuchungen. Die spezialisierten Ärzte des Universitätsklinikums sind mit der Prävention, der Diagnostik und Behandlung der heute selten gewordenen Tuberkulose bestens vertraut. Die Tuberkulose ist mit Antibiotika sehr effektiv zu behandeln bzw. heilbar.

Weitere Informationen zur Tuberkulose

Die Tuberkulose ist eine ansteckende Infektionskrankheit, welche durch Bakterien verursacht wird. Sie kann verschiedene Organe des menschlichen Körpers befallen. Am häufigsten ist die Lunge betroffen. Neben der Lunge können aber auch andere Organe befallen sein, z. B. Lymphknoten, Nieren und Gelenke, Wirbelsäule und zentrales Nervensystem. Typische Symptome sind langanhaltender Husten gelegentlich mit blutigem Auswurf, Schmerzen beim Atmen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Fieber, ungewollter Gewichtsverlust, Nachtschweiß und vergrößerte Lymphknoten. Personen mit einer offenen Lungentuberkulose sind ansteckend, weil diese die Bakterien beim Husten und Niesen ausscheiden. Andere Menschen können dann die erregerhaltigen Tröpfchen einatmen und sich anstecken.

Ob es zu einer Ansteckung kommt, hängt dabei von der Dauer und Stärke des Kontakts ab. Eine Tuberkulose, bei der die Lunge nicht betroffen ist, ist bei normalem Kontakt nicht ansteckend. Nicht jeder Kontakt mit Tuberkulosebakterien führt zu einer Erkrankung. In der Mehrheit der Fälle bricht die Krankheit nicht aus, weil das Immunsystem die Tuberkulose-Erreger nach Aufnahme in den Körper kontrolliert. So erkranken in den ersten beiden Jahren nur ungefähr zehn Prozent der Menschen nach Aufnahme der Bakterien in den Körper. Je nach Lebensalter und Abwehrlage kann es aber bereits schon nach Monaten oder auch erst nach Jahrzehnten zum Krankheitsausbruch kommen.

Die Erkrankung lässt sich mit Medikamenten erfolgreich behandeln. Bei ausreichend langer Therapie und zuverlässiger Einnahme der Medikamente kann die Krankheit meist geheilt werden. (Quelle: LGL)

Weitere Links zum Thema

Robert Koch-Institut:
www.rki.de/tuberkulose

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit LGL:
www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/tuberkulose/

Deutsches Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK):
http://www.dzk-tuberkulose.de


Bild: Symbolbild Universitätsklinikum Würzburg (Foto: Dziamski / Universitätsklinikum Würzburg)

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