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Humboldt-Professur für Uni Würzburg

Würzburg – Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) war mit der Nominierung von Stefanie Petermichl für eine Alexander-von-Humboldt-Professur erfolgreich. Diese Professur ist mit 3,5 Millionen Euro ausgestattet und gilt als höchstdotierter Forschungspreis Deutschlands.

Stefanie Petermichl ist eine der weltweit führenden Forscherinnen auf dem Gebiet der harmonischen Analysis, einem Teilbereich der Mathematik mit breiten Anwendungsmöglichkeiten. Die harmonische Analysis hilft, medizinische Bildgebungsverfahren zu verbessern und wird in der Signalverarbeitung und den Materialwissenschaften genutzt.

Stefanie Petermichl wurde in Deutschland geboren und hat auf ihrem wissenschaftlichen Werdegang in Deutschland und den USA an den Universitäten in Austin und Providence geforscht. Gegenwärtig ist sie an der Université Toulouse III, Paul Sabatier, in Frankreich tätig. Sie tritt nun in Berufungsverhandlungen mit der JMU. Nimmt sie die Humboldt-Professur an, wird ihr der Preis im Mai 2019 verliehen. „Wir hoffen sehr, dass Frau Kollegin Petermichl sich für Würzburg entscheidet. Die Universität wird alles in ihren Kräften stehende tun, um ihr optimale Arbeitsbedingungen zu bieten“, so Universitätspräsident Professor Alfred Forchel.

3,5 Millionen Euro für die ersten fünf Jahre

Die im Fall von Professorin Stefanie Petermichl mit 3,5 Millionen Euro ausgestatte Alexander-von-Humboldt-Professur ist über einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt. Die JMU hatte Petermichl bei der Alexander-von-Humboldt-Stiftung (AvH) nominiert. Ziel der Humboldt-Professuren ist es, führende Wissenschaftler nach Deutschland zu holen, die bislang im Ausland tätig waren.

Die Auszeichnung wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Die Humboldt-Professur soll deutsche Hochschulen dabei unterstützen, Spitzenkräften international konkurrenzfähige Rahmenbedingungen zu bieten und ihr eigenes Profil im weltweiten Wettbewerb weiter zu schärfen.

Forschungszentrum für Mathematik geplant

Als Humboldt‐Professorin an der Julius‐Maximilians‐Universität Würzburg soll unter der Leitung von Stefanie Petermichl ein interdisziplinäres Forschungszentrum für Mathematik errichtet werden. Auch eine Nachwuchsforschergruppe zu harmonischer Analysis soll entstehen und internationale junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Würzburg locken und diese fördern.

Stefanie Petermichl ist laut AvH besonders für ihre Fähigkeit bekannt, die harmonische Analysis mit anderen mathematischen Fachrichtungen wie der Wahrscheinlichkeitstheorie zu verknüpfen. Die Stiftung schreibt zu der 1971 geborenen Forscherin: „Mit außergewöhnlichen Ideen hat sie in den letzten Jahren das Forschungsfeld geprägt: So sind einige von ihr entwickelte Methoden inzwischen zu Standardwerkzeugen geworden, die entscheidende Fortschritte auf den Bereich der harmonischen Analysis erst ermöglicht haben. Zudem zeichnet sich Petermichls Arbeit durch besondere inhaltliche Tiefe aus.“

Stefanie Petermichl: Internationale Forschungserfahrung und hohe Auszeichnungen

Stefanie Petermichl ist derzeit Professorin am Mathematischen Institut der Université Toulouse III, Paul Sabatier, in Frankreich. Zuvor arbeitete sie bis 2009 an der Université de Bordeaux. In den USA war sie unter anderem von 2005 bis 2007 an der University of Texas in Austin und von 2002 bis 2005 an der Brown University in Providence tätig. Für ihre Forschungen wurde sie mehrfach ausgezeichnet: Sie erhielt einen ERC Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats, den Prix Ernest Déchelle der französischen Académie des sciences und als erste Frau den Prix Salem der Société Mathématique de France. Zudem wurde sie als Mitglied in das Institut Universitaire de France, einer staatlichen Einrichtung zur Förderung der Spitzenforschung und interdisziplinären Zusammenarbeit, gewählt.

AvH-Professur mit einzigartigem Ansatz

Die Alexander von Humboldt-Professur ist je nach Fachrichtung mit bis zu fünf Millionen Euro ausgestattet und somit der höchstdotierte Forschungspreis des Landes. Mit ihr werden weltweit führende und bislang im Ausland tätige Forscherinnen und Forscher aller Disziplinen ausgezeichnet. Sie sollen langfristig zukunftsweisende Forschung an deutschen Hochschulen durchführen.

Bislang wurden insgesamt 68 Wissenschaftler, darunter zwölf Frauen, auf eine Humboldt-Professur berufen, um mit dem Preis aus dem Ausland nach Deutschland zu wechseln. Darüber hinaus ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 2.000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit mehr als 28.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in über 140 Ländern -– unter ihnen 55 Nobelpreisträger.

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Bild: Humboldt-Professur für Uni Würzburg (Foto: Patrick Dumas /UFT)

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