Bei einem vom Caritas-Verband sowie von der Universität und dem Uniklinikum Würzburg getragenen Benefizkonzert sind am Freitag über 2.000 Euro zugunsten von Flüchtlingsfamilien in der Region zusammengekommen. Hornist Christoph Eß von den Bamberger Symphonikern und Pianist Prof. Jörg Wischhusen, Tumorforscher an der Uni Würzburg, begeisterten das Publikum mit Werken für Ventilhorn und Flügel.
Rund 120 Gäste kamen am Freitag dazu in den Toskanasaal der Würzburger Residenz zum Benefizkonzert „Füllhorn der Barmherzigkeit“. Bei freiem Eintritt spendeten sie über 2.000 Euro für das Projekt „Hilfe für Flüchtlingsfamilien“ des Caritas-Verbands der Diözese Würzburg. Die Veranstaltung war eine Gemeinschaftsaktion von Caritas, der Würzburger Universität und des Universitätsklinikums Würzburg (UKW).
Bekannte und weniger bekannte Werke
Hornist Christoph Eß von den Bamberger Symphonikern und Pianist Prof. Jörg Wischhusen, Tumorforscher an der Uni Würzburg, sind seit langem befreundet und ein eingespieltes Duett. Beim Benefizkonzert begeisterten sie das Publikum, neben bekannten Werken Ludwig van Beethovens und Robert Schumanns, auch mit weitgehend unbekannten Stücken für Horn und Flügel von Paul Dukas, Jane Vignery und Volker David Kirchner. Wischhusen brachte überdies die Sonate e-moll op. 1 des Portugiesen Antonio de Lima Fragoso zur Aufführung. Jedes der eindrucksvollen Stücke wurde mit viel Applaus bedacht. Eß und Wischhusen würzten das Programm zudem kurzweilig mit Wissenswertem zu den Komponisten und der Geschichte des Horns.
Ein Signal zum Glücken der Integration
Als wesentliche Initiatorin im Vorfeld des Benefizabends agierte Prof. Eva-Bettina Bröcker. Die ehemalige Direktorin der Würzburger Universitäts-Hautklinik zeigte sich begeistert von der Spontaneität der beiden Musiker, die sich unentgeltlich zur Verfügung stellten. In ihrer Begrüßung führte Prof. Bröcker aus: „Das Füllhorn stammt aus der griechischen Mythologie und steht dort als Symbol überschäumenden Glücks, das mit seiner Hilfe ausgeschüttet wird.“ Das Trinkgefäß aus Widderhorn sei auch zum Signalgeber in vielen Kulturen und dann zum Musikinstrument geworden. Mit dem Konzert wolle man ebenfalls ein Signal setzen und einen Beitrag zum Glück und Glücken der Integration von Familien nach der Flucht leisten. Dass Flucht und Vertreibung im Fortgang der Geschichte immer wieder anzutreffen sind, verdeutlichte Bröcker mit Blick in die Bibel. „Abraham war wohl der erste Wirtschaftsflüchtling“, meinte die Professorin und wies gleichermaßen auf die Heilige Familie hin, die aus politischen Gründen, nach der Geburt Jesu, das Land verlassen musste. „Allen großen Religionen ist gemeinsam, dass mit Flüchtlingen und Fremden barmherzig umzugehen ist“, betonte Bröcker.
Am Ende des Abends ermutigte Prof. Christoph Reiners, der Ärztliche Direktor des UKW, die Besucherinnen und Besucher dazu, nachzudenken, ob nicht der eine oder andere – neben seiner Spende – auch Wohnraum für Familien aus Syrien bereitstellen könne.