Würzburg – Am heutigen Sonntag, den 23.02.2020, setzte sich der „Große Würzburger Faschingszug“ der KG Elferrat Würzburg 1935 e.V. pünktlich um 11:55 Uhr in Bewegung. Laut Veranstalter nahmen an dem Umzug ca. 3000 Aktive in 128 Gruppen mit 49 Motivwagen teil. Die Teilnehmer feierten mit ca. 70000 Personen an der Umzugsstrecke.
Die Polizei setzte zur Bewältigung der Einsatzlage neben den sich regulär im Dienst befindlichen Beamten weitere 50 Beamte ein. Der Einsatzschwerpunkt lag neben den Verkehrsmaßnahmen in der Kontrolle jugendschutzrechtlicher Vorschriften und der Unterbindung tätlicher Auseinandersetzungen.
Bereits vor Beginn des Umzuges nahmen Beamte der Polizei ab 06:00 Uhr Verkehrsmaßnahmen zur Freihaltung der Aufzugsstrecke vor. So waren in diesem Jahr noch ca. 25 Fahrzeuge in den bereits zuvor mehrfach angekündigten und deutlich markierten Halteverbotsbereichen anzutreffen. In vier Fällen konnten die Halter erreicht und zum Wegfahren bewegt werden. Weitere sechs Halter entfernten die Fahrzeuge im Rahmen der polizeilichen Maßnahmen selbstständig. In 15 Fällen mussten die Fahrzeuge jedoch abgeschleppt werden. Betroffene Halter werden gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt in Verbindung zu setzen, um den Standort des Fahrzeuges zu erfahren.
Im Verlauf des Umzuges wurden mehrere Straßenzüge und Kreuzungen zeitweise durch die Polizei gesperrt. Dies führte lediglich zu geringfügigen Behinderungen im Sonntagsverkehr. Der Umzug endete um 14:30 Uhr am Sanderring.
Im Bereich des Jugendschutzes wurden mehrere Jugendliche mit teils erheblicher Alkoholisierung festgestellt. Den bislang bekannten Spitzenwert erbrachte ein Duo mit 15 bzw. 16 Jahren, das es auf einen Alkoholwert von ca. zwei Promille brachte. Sie wurden ihren Eltern übergeben. Auch zwei 15-jährige und ein 14-jähriges Mädchen im Bereich von einem Promille wurden in Gewahrsam genommen und ihren Eltern übergeben. Ein weiterer alkoholisierter Jugendlicher musste mit einem Krankenwagen zur Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Weiterhin kam es im Rahmen des Faschingszuges zu einem Angriff auf ein Polizeifahrzeug, welches den Umzug nach hinten absicherte. Hierbei wurde aus einem Gebäude der Schönbornstraße eine Bierdose in das geöffnete Seitenfenster des Streifenwagens geworfen. Polizeibeamte wurden glücklicherweise nicht verletzt. Das Dienstfahrzeug wurde leicht beschädigt. Zwei mögliche Tatverdächtige wurden ermittelt.
Auch wurden mehrere Körperverletzungsdelikte aufgenommen. Unter anderem wurde der Eigentümer eines Grundstückes in Aufzugsnähe durch einen „Narren“ nach einem Hausverbot mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Weiterhin kam es im Rahmen einer Auseinandersetzung zwischen mindestens drei Personen zu wechselseitigen Körperverletzungsdelikten, wobei nach ersten Ermittlungen einem der beteiligten am Boden liegend gegen den Kopf getreten wurde. Der Täter wurde vorläufig festgenommen und der Sachverhalt der Staatsanwaltschaft Würzburg zur weiteren Entscheidung vorgetragen.
Unter anderen Faschingsbegeisterten kam es in den meisten Fällen aufgrund der Alkoholisierung zu verbalen wie tätlichen Auseinandersetzungen leichterer Art. In mehreren Fällen mussten Rettungskräfte die Polizei zur Behandlung aggressiver Personen hinzuziehen. In einem Fall hätte sich der renitente Patient besser ruhig verhalten, denn vor Ort konnte bei der Überprüfung der Person ein vorliegender Haftbefehl gegen diesen festgestellt werden. Die Faschingsfeier endete somit in der Haftzelle. Letztendlich feierte der überwiegende Anteil der Besucher des Würzburger Faschingszuges aber ausgelassen und friedlich.
Bild: Überwiegend friedlicher Faschingszug in Würzburg (Foto: wuerzburg24.com)