Sicherheit in Innenstadt
Ermittlungskommission ermittelt nach rund 70 Straftaten – 52 Beschuldigte identifiziert – Zwölf Haftbefehle erlassen
Würzburg – In den vergangenen Monaten war es in der Würzburger Innenstadt vermehrt zu schweren Straftaten wie Körperverletzungsdelikten oder Verbrechen des Raubes gekommen. Nach intensiven und monatelangen Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft Würzburg wurden bis Mitte März gegen zwölf dringend Tatverdächtige Untersuchungshaftbefehle erlassen.
Bereits am 14. Januar 2019 berichteten das Polizeipräsidium Unterfranken und die Staatsanwaltschaft Würzburg über vier afghanische Tatverdächtige, die wiederholt aus einer etwa 15-köpfigen Gruppe heraus Personen auf aggressive Weise angegriffen haben sollen. Bei den Geschädigten handelte es sich in erster Linie um Landsleute, vereinzelt aber auch um Außenstehende.
Im Zuge der umfangreichen Ermittlungen durch die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt hatte sich noch ein fünfter, in Syrien geborener Zuwanderer als Tatverdächtiger herauskristallisiert. Gegen alle fünf Beschuldigten wurden Untersuchungshaftbefehle erwirkt. Darüber hinaus ergaben sich erste Erkenntnisse über eine weitere dreiköpfige Tätergruppierung mit deutscher, deutsch-italienischer und deutsch-amerikanischer Staatsangehörigkeit.
Ende Januar 2019 hatte die Würzburger Kriminalpolizei darauf aufbauend eine Ermittlungskommission (EKO) gegründet, um die Vielzahl der begangenen Raub- sowie Körperverletzungsdelikte zentral zu bearbeiten und weitere Tatverdächtige zu identifizieren. Um die bereits gewonnenen Ermittlungserkenntnisse in die akribische Arbeit der EKO mit einfließen zu lassen, wurden zwei Ermittlerinnen der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt in das Team der fünfköpfigen EKO integriert. Unter anderem führten die Ermittlungen zur Feststellung einer dritten, achtköpfigen Tätergruppierung, die sich aus Zuwanderern mit unterschiedlichen Staatsangehörigkeiten zusammensetzt.
Auf Grundlage der Ermittlungserkenntnisse wurden in den folgenden Wochen gezielte Kontrollen durch die Polizei sowie die Bundespolizei durchgeführt, um die unbekannten Straftäter zu identifizieren und Informationen über deren Zusammenwirken zu erhalten. Das Ziel der Ermittler war es von Anfang an, die Tatbegehungen der Gruppierungen aufzudecken und die Tatverdächtigen zu ermitteln bzw. ihnen die Taten, die zunächst von den Geschädigten meist gegen Unbekannt bei der Polizei angezeigt worden waren, nachweisen zu können.
Bei komplexen Vernehmungen von Beschuldigten und Zeugen, zum Teil auch mit Hilfe von Dolmetschern, gewann die EKO immer weitere Einblicke in die Zusammensetzungen und die Vorgehensweisen der unterschiedlichen Tätergruppen.
Nach dem aktuellen Stand bearbeitet die EKO insgesamt rund 70 Straftaten, die teils bis Anfang 2018 zurückliegen und dem Fallkomplex rückwirkend zugeordnet werden konnten. Es handelt sich in der Mehrzahl um Raub- und Körperverletzungsdelikte, die sich im Bereich des Hauptbahnhofes und des dortigen Ringparks, in der Kaiserstraße, in der Juliuspromenade, sowie am Kranenkai und auch im Bereich des Mains am Alten Hafen ereignet haben.
Den Ermittlungen zufolge hatten sich Gruppierungen, bestehend aus jungen Zuwanderern und deutschen Staatsangehörigen im Alter von 14 bis 23 Jahren, teilweise gegenseitig angegangen. In mehreren Fällen war es auch zu Übergriffen auf unbeteiligte Passanten gekommen.
Nach Erkenntnissen der Ermittlungskommission haben die Tatverdächtigen zur Nachtzeit die Geschädigten zunächst angesprochen und Bargeld oder Zigaretten von ihnen verlangt. Im weiteren Verlauf hatten sie mit Gewalt gedroht oder ihre Opfer auch tätlich angegriffen. So sollen diese beispielsweise gegen den Kopf getreten oder ins Gesicht bzw. gegen den Kopf geschlagen worden sein. In einem Fall soll auch ein Messer zum Einsatz gekommen sein.
Teils sollen die Tatverdächtigen von den oftmals auch alkoholisierten Opfern Gegenstände geraubt haben. In manchen Tatnächten kam es auch zu mehreren überfallartigen Angriffen. Unter den aufgeklärten Fällen befindet sich auch ein Raubdelikt, bei dem eine Touristin im Bereich des „Alten Kranen“ von zunächst unbekannten Männern tätlich angegriffen und geschlagen worden war. Die Täter waren mit der Handtasche der Frau geflüchtet. Sie und auch ihr Ehemann hatten Verletzungen davongetragen und mussten in einem Krankenhaus behandelt werden. Am 26. Januar 2019 hatte das Polizeipräsidium Unterfranken bereits über diesen Fall berichtet.
Ungeachtet der zwölf bereits erwirkten Haftbefehle dauern die Ermittlungen der Kripo Würzburg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Würzburg weiterhin an.
Vandalismus im Innenstadtbereich
Festnahme dank eines Zeugen
Innenstadt – Am Dienstag bemerkte ein Zeuge gegen 11.15 Uhr einen Mann, der ein öffentliches Telefon am Bahnhofsvorplatz beschädigte. Dank der schnellen Mitteilung konnte ein 40-jähriger Tatverdächtiger noch vor Ort festgenommen werden. Der Mann, welcher derzeit ohne festen Wohnsitz ist, wurde in eine geschlossene psychiatrische Klinik eingewiesen. Im gesamten Innenstadtbereich wurden insgesamt sieben öffentliche Telefone festgestellt, welche in ähnlicher Weise beschädigt worden waren. In wie weit der festgenommene Tatverdächtige auch für diese Fälle in Frage kommt, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen.
Altöl und Bremsenreiniger illegal entsorgt – Zeugensuche
Heidingsfeld – Im Zeitraum von Freitag, 08.00 Uhr bis Montag, 07.45 Uhr, entsorgte ein bislang unbekannter Täter Werkstattabfälle in einem Container. In der Mergentheimer Straße, auf Höhe der Hausnummer 87, wurde der offene Container für dortige Arbeiten bereitgestellt. Unberechtigt wurden mehrere Behältnisse mit Altöl, Bremsenreiniger und weitere Abfälle einer Autowerkstatt entsorgt. Teile der Stoffe liefen aus dem nicht für Flüssigkeiten geeigneten Behälter aus.
Die Ermittlungen in diesem Fall führt die für Umweltdelikte zuständige Wasserschutzpolizei. Zeugen, die sachdienliche Hinweise abgeben können werden gebeten, sich unter der Tel. 0931/457-2230 mit der Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Dieb nutzt Gelegenheit und Rucksack entwendet
Innenstadt – Am späten Dienstagabend befand sich ein Gast in einer Bar in der Sanderstraße. Im Zeitraum zwischen 22.30 Uhr und 01.45 Uhr hatte der Würzburger seinen blauen Rucksack im Thekenbereich abgelegt. Ein bislang unbekannter Täter nutzte eine günstige Gelegenheit und entwendete den kurzzeitig unbeaufsichtigten Rucksack. Neben einem Kopfhörer und sonstigen persönlichen Gegenständen, erbeutete der Dieb auch einen Laptop, welcher sich in der Tasche befand. Der Beuteschaden wurde mit 1.100 Euro angegeben.
Der Ermittler der Polizei sucht in diesem Zusammenhang nach Zeugen, welche sachdienliche Hinweise zur Tat oder dem Verbleib der entwendeten Gegenstände abgeben kann. Zeugen werden gebeten, die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt unter der Tel. 0931/457-2230 zu kontaktieren.
Alkoholisierter Fahrzeugführer begeht Unfallflucht
Lengfeld – Am Mittwoch gegen 00. 30 Uhr rangierte der Fahrer eines Audi auf dem Gelände einer Tankstelle in der Nürnberger Straße. Hierbei stieß er gegen einen VW, welcher gerade an einer Zapfsäule betankt wurde. Trotz des verursachten Schadens entfernte sich der Audifahrer, ohne seinen Pflichten als Unfallbeteiligter nachzukommen. Kurze Zeit später konnte der 60-jährige Fahrzeugführer noch in seinem Pkw sitzend angetroffen werden. Hierbei wurde neben den Unfallspuren auch eine Alkoholisierung von 1,40 Promille festgestellt. Der Landkreisbewohner musste die Beamten zur Dienststelle begleiten, wo ein Arzt eine Blutentnahme durchführte. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt.
Radfahrerin übersehen
Taxifahrgast verursacht Verkehrsunfall
Innenstadt – Am Dienstagmorgen wollte der Fahrgast eines Taxis im Bereich des Haugerings das Fahrzeug verlassen. Beim Öffnen der hinteren Tür übersah der Fahrgast eine sich von hinten auf dem Radweg nähernde 26-Jährige. Diese konnte nicht mehr bremsen und stürzte nach der Kollision mit der Fahrzeugtür auf die Fahrbahn. Die Radfahrerin wurde nur leicht verletzt und begab sich eigenständig in ärztliche Behandlung.