Nachdem zum Jahresbeginn 2014 einem Würzburger Juwelier Schmuckstücke im Wert von über 150.000 Euro gestohlen worden waren, konnte nun nach intensiver Ermittlungsarbeit ein zweiter Tatverdächtiger festgenommen werden. Gegen ihn wird nun ein Haftbefehl vollzogen.
Mehrere unbekannte Täter hatten im Februar 2014 wertvolle Schmuckstücke aus dem Auto eines Juweliers aus der Würzburger Innenstadt entwendet. Nachdem sie ihn offenbar intensiv beobachtet hatten, nutzten sie einen Moment der Abwesenheit um eine Seitenscheibe des Wagens einzuschlagen und die drei Schmuckkoffer aus dem Kofferraum zu stehlen.
Intensive Ermittlungen der Kriminalpolizei Würzburg, die in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Würzburg geführt wurden, waren nun von Erfolg gekrönt. Nachdem bereits im vergangenen Jahr ein Tatverdächtiger festgenommen und zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt wurde, gelang es nun, einen weiteren Verdächtigen nach einer europaweiten Suche mit Haftbefehl festzunehmen.
Täter waren in ganz Europa aktiv
Die beiden Kolumbianer waren in den zurückliegenden Jahren offenbar im großen Stil europaweit als Teil einer Diebesbande aktiv gewesen und reisten dazu mit mexikanischen Scheinidentitäten. Im letzten Jahr bereits kamen die Ermittler der wahren Identität der Verdächtigen auf die Spur und betrieben seitdem intensive, internationale Fahndungsmaßnahmen auf Anordnung der Staatsanwaltschaft. Durch die Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden mehrerer Staaten und mehrere Rechtshilfeersuchen konnten die beiden Männer letztlich identifiziert, lokalisiert und mit Haftbefehl zur Festnahme ausgeschrieben werden.
Festnahme erfolgte in Paris
Wie bereits der erste Täter im letzten Jahr, konnte auch der zweite Verdächtige in Paris festgenommen werden. Französische Grenzbehörden fassten ihn Mitte Mai bei der Einreise am Flughafen Charles de Gaulle. Letzte Woche konnte der Festgenommene dann von der Kriminalpolizei Würzburg übernommen und nach Deutschland überführt werden. Nach Vorführung beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Würzburg, eröffnete dieser den bestehenden Haftbefehl. Der Tatverdächtige wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.
Opfer wurden genau beobachtet
Die Bande hatte sich auf gezielte Diebstähle von hochwertigem Schmuck und Bargeld spezialisiert. Dazu beobachteten sie wohl ihre späteren Opfer im Vorfeld der Taten genau. Als sie wussten, dass die Beobachteten Schmuck oder Bargeld mit sich führten, nutzten sie eine günstige Gelegenheit um die Fahrzeuge der Geschädigten aufzubrechen. Mutmaßlich sorgten sie in anderen Fällen für eine Autopanne der Opfer und griffen dann bei einer fingierten Hilfeleistung zu.
Der Verbleib des Diebesgutes aus dem Würzburger Diebstahl sowie die Absatzwege der Beutestücke ist bislang noch nicht geklärt, aber Gegenstand der weiteren Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft.