Würzburg – Als Bürgermeister Adolf Bauer dem erst vor 48 Stunden gewählten Christian Schuchardt die Amtskette umhängte, war der Amtswechsel perfekt: Mit Applaus begrüßten die anwesenden Stadträte und Würzburger das neue Stadtoberhaupt.
Schuchardt bedankte sich für den großen Vertrauensvorschuss: „Ich werde ein Oberbürgermeister für alle Menschen in unserer Stadt sein. Das Gemeinwohl hat für mich Vorrang vor Einzelinteresse.“
Dies betonte er auch in seiner Antrittsrede: „Wir alle wissen: Nur gemeinsam können wir Würzburg weiter voranbringen.“ Deshalb sehe er auch seine Aufgabe darin, zu integrieren, zusammenzuführen und die Kräfte zu bündeln. Dazu gehört, dass Oberbürgermeister, Stadtrat, Verwaltung und Bürgerschaft an einem Strang ziehen, aber auch eine Kooperation von Umland und Kernstadt. Gleichzeitig möchte Schuchardt, wie er in seiner Antrittsrede darstellte, bei großen Stadtentwicklungsprojekten die Bevölkerung einbinden: „Es gibt in unserer Stadt bereits eine ganze Reihe von gelungenen Beispielen dafür, wie die Bürgerschaft nicht nur frühzeitig und umfassend über Planungen informiert, sondern auch wirksam in den Planungsprozess einbezogen werden kann.“
Der neue OB bedankte sich bei Bürgermeister Adolf Bauer und Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake, die in den vergangenen Monaten des Übergangs nach dem Einzug von Georg Rosenthal in den Bayerischen Landtag die Geschäfte im Würzburger Rathaus geführt hatten, so dass die Stadtverwaltung reibungslos weiterarbeiten konnte. Schuchardt bedankte sich auch bei allen Mitbewerbern um das Amt des Oberbürgermeisters für diesen Wahlkampf, der bis zuletzt sachorientiert geführt wurde und fair verlaufen sei.
Mit der Vereidigung Christian Schuchardts zum neuen Oberbürgermeister der Stadt Würzburg endet nun auch offiziell das sechsmonatige Interregnum von Adolf Bauer. Der Bürgermeister leitete die Sondersitzung des Würzburger Stadtrats, der noch bis Mai im Amt bleibt. Er zog auch eine persönliche Bilanz über seine Monate als Stellvertreter: „Ich habe mich mit ganzer Kraft eingesetzt, um die mir zugewachsene Aufgabe zum Wohl unserer Stadt und der Bürgerinnen und Bürger zu erfüllen.“ Bauer erinnerte an die Haushaltsberatungen für 2014, die vom Stadtrat einberufene Lenkungsgruppe in Sachen Mainfrankentheater oder weitere Fortschritte am Zeller Bock – dies seien Beispiele dafür, dass es in Würzburg nach der Wahl von Oberbürgermeister Georg Rosenthal in den Landtag zu keinem Stillstand kam. Nach einem sehr fairen und sachorientierten Wahlkampf und der Entscheidung durch die Bürgerschaft sei nun wieder die Zeit für neue Impulse.
Der Bürgermeister wünschte seinem „Nachfolger“ für sein verantwortungsvolles Amt im Namen des gesamten Stadtrates und persönlich eine glückliche Hand und Gottes Segen. Auch Regierungspräsident Paul Beinhofer, der für den anwesenden Bezirkstagpräsidenten Erwin Dotzel und den ebenfalls anwesenden Landrat Eberhard Nuß sprach, wünschte dem neuen Würzburger Stadtoberhaupt viel Erfolg zum Wohle Würzburg.