Der BUND Naturschutz Würzburg fordert die Stadt Würzburg, die Landkreisgemeinden sowie Bürgerinnen und Bürgern auf, den Einsatz von Streusalz drastisch einzuschränken. Streusalz schädigt nicht nur Autos und Straßen, es führt auch zu erheblichen Pflanzenschäden und belastet das Grundwasser.
„Der Winter steht vor der Tür und bald ist ‚Streusalz‘ wieder ein großes Thema auf Straßen, Wegen und Plätzen. Natur und Umwelt werden wieder eingepökelt“, befürchtet Armin Amrehn, 1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Würzburg. Dabei muss das nicht sein.
Viele Kommunen, wie auch die Stadt Würzburg, schreiben in Ihren Verordnungen sogar einen weitgehenden Verzicht auf Streusalz vor. So ist zum Beispiel auf der Homepage der Stadt Würzburg zu lesen: „Zum Streuen sollen nur abstumpfende Mittel wie Sand, Splitt usw. verwendet werden. Salz sollte echten Problemfällen wie extremen Steigungen oder Eisplatten vorbehalten bleiben“. „Doch wenn sich selbst die kommunalen Räumdienste kaum an diese Vorgaben halten, wie will man dies dann von den Bürgerinnen und Bürgern erwarten“, kritisiert Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN.
Der BN appelliert daher an die Kommunen, mit gutem Beispiel voranzugehen und Streusalz nur bei Extremwetterlagen und evtl. an starken Steigungen einzusetzen. Bei Schneefall reicht es meist aus, Gehwege gründlich mit Schippe oder Besen zu räumen. Bei Eis und erhöhter Glättegefahr bieten sich Sand, Kies oder Sägespäne als Streumittel an. Splitt oder Granulat können hingegen giftige Substanzen wie Arsen, Blei oder Quecksilber enthalten. Streumittel mit dem Umweltzeichen “Der Blaue Engel“ sind weitgehend frei von umweltschädlichen Stoffen.
Im Durchschnitt werden jährlich in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1 und 2 Millionen Tonnen Auftausalze im Winterdienst verwendet. Das verätzt nicht nur die Pfoten der lieben Vierbeiner, sondern lässt auch den Pflanzen am Wegesrand und den Kleinlebewesen im Boden keine Überlebenschance! Gleichzeitig entstehen durch Streusalz Jahr für Jahr volkswirtschaftliche Schäden in Milliardenhöhe, sowohl durch Korrosion an Brücken und Kraftfahrzeugen – insbesondere gefährlich: Korrosion der Bremsen -, als auch durch Schädigungen von Fahrbahndecken und Wegen.