Würzburg – 400 Jahre, 3,5 Millionen Medien, 1619 bis heute: Die Geschichte der Universitätsbibliothek ist zugleich die Geschichte von 2.000 Jahren Buch- und Mediengeschichte. Vom Papyrus über mittelalterliche Handschriften bis zum digitalen Buch: In all diesen Medien können nicht nur Studierende und Wissenschaftler recherchieren und sie kostenfrei ausleihen, sondern auch alle Bürgerinnen und Bürger.
Im 400. Jahr ihres Bestehens ist die UB vom Hubland hinunter in die Stadtmitte gekommen und stellt im Oberen Foyer des Rathauses zwei „begehbare Bücher“ aus, die chronologisch die wichtigsten Stationen der traditionsreichsten Universitätsbibliothek Mitteleuropas aufzeigen. Auf einer digitalen Stele lässt sich in digitalisierten Büchern blättern vom Papyrus über Fuldaer Evangeliar, „Buch der Natur“ aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, „Würzburger Reisebüchlein“ bis hin zur Elektronik.
„Das menschliche Bedürfnis festzuhalten und weiterzugeben, wie auch Einmaliges zu schützen und weltweit frei zugänglich zu machen“, zeigten die 2.000 Jahre Buch- und Mediengeschichte, sagte Katharina Boll-Becht, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der UB und kommissarische Leiterin des Digitalisierungszentrums der UB, bei der Vernissage der Ausstellung.
Eröffnet wurde die Schau in Vertretung von Oberbürgermeister und Bürgermeister/-in vom Fraktionsvorsitzenden der CSU, Wolfgang Roth. Roth betonte die enge Verbindung zwischen Stadt und Universität. Er würdigte die Bedeutung der Unibibliothek als professionellen Informationsdienstleister und damit unentbehrlichen Partner beim lebenslangen Lernen, wie auch wichtiger Stütze der Demokratie: „Nur informierte Bürger sind mündige Bürger. Öffentliche Bibliotheken gewährleisten den freien Zugang zu Information für jedermann und erfüllen als Orte der Begegnung und Kommunikation eine wichtige Funktion für unsere Demokratie und Gesellschaft.“
Hans-Günther Schmidt, der Direktor der UB, knüpfte daran an: „Die Bürgerinnen und Bürger können sich in der UB informieren und erhalten geprüfte, wahre Informationen. Wir bieten Wissenschaft für alle statt Fake News.“ Die UB sei keine „Feld-, Wald-, Wiesen-UB, sondern von internationalem Wert.
Beginn der Dokumentation der Geschichte der UB war 1619, die Würzburger UB ist die älteste in ununterbrochener Kontinuität in Bayern und eine der traditionsreichsten Mitteleuropas. Die Ausstellung im Rathaus soll Lust auf mehr machen: Bis 7. Juli ist die Ausstellung „Elfenbein und Ewigkeit – Schätze aus 400 Jahren Universitätsbibliothek“ im Lesesaal Sondersammlungen im 3. OG der Zentralbibliothek zu sehen. Dort sind auch die Originale zu erleben, die im Rathaus online einsehbar sind.
„400 Jahre Universitätsbibliothek Würzburg – eine Reise durch 2.000 Jahre Buch- und Mediengeschichte“, Rathaus Würzburg, Oberes Foyer, 1. Stock, Mo-Do 8-18 Uhr, Fr 8-13:30 Uhr, bis 25. Juni 2019.
Bild: Eröffneten die Ausstellung: vli: Dagmar Ringel (Leiterin Unternehmenskommunikation Koenig & Bauer), Hans-Günther Schmidt (Direktor Unibibliothek), Katharina Boll-Becht (Referentin für Öffentlichkeitsarbeit UB), Wolfgang Roth (Fraktionsvorsitzender CSU). (Foto: Claudia Lother)