Würzburg – Wo bis vor kurzem über 5000 Fahrzeuge einen Parkplatz suchten, können sich nun bummelnde Spaziergänger einen Kaffee trinken, einkaufen gehen, im Bücherschrank kostenlos mit Literatur versorgen oder einfach nur durchschnaufen.
„Heute erhalten wir ein Stück wertigste Innenstadt“, stellte Oberbürgermeister Christian Schuchardt bei der Eröffnung der neuen Fußgängerzone Spiegel-/Eichhornstraße fest. Hochwertiger Belag, Ruhezonen, Baumoasen mit Sitzbänken, ein großer Platz mit rund 1800 Quadratmetern. Sechs Jahren wurde an der rund 7500 Quadratmeter großen Fußgängerzone gearbeitet. Und es war eine Arbeit am „offenen Herzen“, wie Schuchardt feststellte. Denn die Würzburgerinnen und Würzburger hatten sie bereits in den vergangenen Jahren Stück für Stück in Besitz genommen.
Die Arbeiten waren dabei durchaus aufwändig und langwierig. Denn neben 700 Metern neuer Abwasserkanäle wurden rund 1900 Meter Fernwärme und 500 Meter Gasleitungen sowie 3500 Meter Stromleitungen und Straßenbeleuchtung gelegt und montiert.
Der Betrieb in den beiden Straßen ging während der gesamten Zeit ununterbrochen weiter – reibungslos, wie Joachim Drescher von der Straßengemeinschaft Neue Mitte feststellte. Für die Kooperation und gute Zusammenarbeit überreichte Drescher schmunzelnd das Eichhornstraße-Verdienstkreuz an Holger Döllein, den städtischen Projektleiter von der Fachabteilung Tiefbau. „Wir waren eine gute Gemeinschaft“, sagte auch ein bisschen wehmütig Döllein. Dass die Kooperation in den vergangenen Jahren gut war, zeigte auch das kleine Bürgerfest, das Stadt und Straßengemeinschaft gemeinsam zur Eröffnung organisiert hatten.
Und dass diese Erweiterung der Fußgängerzone gut angenommen wird, das zeigte sich schon in den vergangenen Jahren, als nicht nur der Weihnachtsmarkt auf die neuen Flächen erweitert wurde, sondern auch das Stadtfest größer wurde. Ein Stück modernes Würzburg eben und mehr Platz für Fußgänger.
Bild: Joachim Drescher, Sprecher der Straßengemeinschaft Neue Mitte, Projektleiter Holger Döllein und Oberbürgermeister Christian Schuchardt mit dem bei den Bauarbeiten gefundenen alten Tresor. (Foto: Christian Weiß)