Würzburg – Wenn Frauen von Gewalt bedroht sind, finden sie Zuflucht und Unterstützung in Frauenhäusern. Doch in Bayern klappt das leider nicht immer. „Momentan wird jede zweite Hilfe suchende Frau weggeschickt, weil es nicht genug freie Plätze gibt“, berichtet der SPD-Landtagsabgeordnete Georg Rosenthal.
Doch die SPD-Fraktion im Landtag werde nicht müde, mehr finanzielle Unterstützung für die Frauenhäuser in Bayern einzufordern. „Mehr Geld und mehr Personal, so können wir den Einrichtungen helfen“, betont Rosenthal.
Man stehe in regem Austausch mit den Frauenhäusern und unterstütze die Forderungen der Einrichtungsleitungen an die Politik. Nach einem Treffen mit Vertreterinnen des Frauenhauses des Sozialdienstes katholischer Frauen in Würzburg, traf sich Rosenthal nun mit Brita Richl (Leiterin des Frauenhaus der AWO in Würzburg), Martin Ulses (Bezirksgeschäftsführer der AWO Unterfranken) und Frank Alibegovic (Bereichsleiter Kinder, Jugend und Familie der AWO Unterfranken). Im Fokus standen die Problemstellungen im Unterstützungssystem für gewaltbetroffene Frauen und Kinder in Würzburg. „Um in diesem Thema in Bayern etwas bewegen zu können, müssen wir als SPD mit den Wohlfahrtsverbänden und Trägern der Frauenhäuser an einem Strang ziehen“, meint Rosenthal.
Die SPD-Landtagsfraktion startete bereits vergangenes Jahr eine „Resolution zum Schutz vor Gewalt an Frauen“ mit dem Ziel, die Situation der Frauenhäuser zu verbessern. Darin heißt es: „Die bayerische Staatsregierung lässt sowohl Frauen wie betroffene Kinder, die oftmals jahrelang unvorstellbares Leid erfahren haben, einfach im Stich“. Jedes Jahr werden in Bayern 140.000 Frauen Opfer von sexueller und körperlicher Gewalt. Der Gang ins Frauenhaus ist für die Betroffenen und ihre Kinder oft der letzte Ausweg. „Es kann nicht sein, dass Frauen und Kinder auf der Suche nach Schutz und Unterstützung abgewiesen werden müssen“, kritisiert Rosenthal. „Der seit Jahren bestehende Handlungsbedarf bei der Finanzierung der Frauenhäusern in Bayern duldet keinen Aufschub mehr“, schloss Martin Ulses.
Bild: Kämpfen gemeinsam für die Rechte gewaltbetroffener Frauen: (v.li.) Martin Ulses, Frank Alibegovic, Brita Richl und Georg Rosenthal (Foto: Privat)