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Ein Engel auf Reisen

Würzburg – Es war ein ungewöhnlicher Anblick, als der größte Friedhofsengel auf dem Würzburger Hauptfriedhof das fliegen lernte. Mit Hilfe eines Krans wurde er von seinem gehoben, schwebte für einige Minuten in der Luft, bis er – gut gesichert – auf der Ladefläche eines LKWs befestigt wurde. Seine Reise führt jetzt nach Regenburg zur Restaurierung.

Damit hat die Spendenaktion „Himmelsbote in Not“ ein entscheidendes Etappenziel zur Rettung des Denkmals erreicht. 

Errichtet wurde der Zinkguss-Engel um 1859, nachdem die polnisch-litauische Fürstin Ludwika Swiatopelk Mirska, geborene Godlewska im Alter von nur 33 Jahren in Würzburg verstorben war. Vergeblich hatte sie auf Rettung durch den weithin anerkannten Gynäkologen Friedrich Wilhelm Scanzoni von Lichtenfels gehofft, der ihr aber nicht mehr helfen konnte. Der Witwer Fürst Napoleon Adam Sviatopelk-Mirski gab in seiner Trauer über den Verlust seiner jungen Frau den Engel gleich zweifach in Auftrag. Die Erinnerung an den tragischen Tod sollte wach gehalten werden und so kommt es, dass eine der Engelfiguren hier in Würzburg, die zweite in der Heimat von Fürstin Ludwika, dem Ort Veiveriai im heutigen Litauen, aufgestellt wurde.

Während der Engel in Regenburg restauriert wird, soll parallel der Steinsockel überarbeitet werden, eine Arbeit, die vor Ort erledigt werden kann. Einige Monate wird es dauern, bis der Engel im Frühjahr 2018 wieder an seinen Platz zurückkehren wird. So lange wird eine Texttafel die Friedhofsbesucher über die Geschichte dieses besonderen Himmelsboten informieren.


Bild: Der Friedensengel wird vorsichtig zum Transport abgebaut. (Foto: Christian Weiß)

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