Würzburg – Der Bürgerentscheid am 2. Juli zum Kardinal-Faulhaber-Platz brachte eine klare Mehrheit für einen Park ohne Parkgarage. Schon vor der Abstimmung stand aber zumindest der Park-Charakter auf der Oberfläche fest, hier unterscheiden sich die beiden Varianten vor allem in der Ausgestaltung.
In einem Eckpunktebeschluss geht es nun im Umwelt- und Planungsausschuss am 18. Juli und im Stadtrat am 27. Juli um die nächsten Schritte hin zu einer einladenden Grünanlage gegenüber des Mainfranken-Theaters.
Nach Auffassung der Stadtverwaltung sollte mehrstufig vorgegangen werden. Die Verlagerung der Verkehrsführung wie auch eine tiefe Auskofferung des Geländes für den finalen landschaftsarchitektonischen Entwurf mit 26 Großbäumen und einer Wasserfläche benötigen einen mehrjährigen zeitlichen Vorlauf. Wenn man nicht ausgerechnet in den Monaten vor und während der Landesgartenschau 2018 im Herzen der Stadt eine kahle Fläche oder Baustelle haben möchte, braucht es hier einer attraktiven Gestaltung des Gartenamts und des Bauhofs mit vertretbarem Aufwand.
Die LGS 2018 rechnet mit etwa einer Millionen Besucher. An einer Hauptachse zwischen dem Gartenschaugelände und der Altstadt möchte Würzburg eine repräsentative Gestaltung haben. Ein Vergleich der sich aufdrängt, ist die Gestaltung der Flächen am Würzburger Hauptbahnhof, wo auch keine Baustelle für die neuen Pavillons vor der LGS eingerichtet werden soll.
Oberbürgermeister Christian Schuchardt skizziert nach Rücksprache mit den beiden Referaten wie eine solche Aufwertung auf Zeit aussehen könnte und welche Mittel hierfür zu veranschlagen wären. Eine Visualisierung des vom Gartenamt gestalteten Planes durch Stadtgrafiker Markus Westendorf dient dem Stadtrat als zusätzliche Entscheidungshilfe. Bereits unmittelbar nach einem Beschluss des Gremiums am 27. Juli könnte mit dem Ausbau der Bitumenschichten und des Pflasters im Unterbau begonnen werden.
Dadurch entstehen Entsorgungskosten, die ohnehin alternativlos sind. Von einer Baustelle vor den Toren Würzburgs könne man zudem profitieren, indem man sich hier das Material für den neu aufzutragenden Untergrund beschafft. Die Kosten für diese Schritte sind mit rund 65.000 € zu veranschlagen. Weitere 15.000 € dürfte das Substrat und der Rollrasen für eine Fläche dieser Größenordnung kosten. Ein gewisses finanzielles Risiko liegt generell im Untergrund des Kardinal-Faulhaber-Platzes. Es ist nicht exakt bekannt, welche Altlasten oder Funde unter dem Pflaster noch lauern.
Die Finanzierung der Gesamtkosten von 80.000 € sind im Haushalt gesichert, weil bereits ein Wettbewerbskonto für den Kardinal-Faulhaber-Platz eingerichtet wurde, auf welches man nun im laufenden Haushaltsvollzug zugreifen kann. Schuchardt: „Diese Übergangslösung bietet für eine vertretbare Summe eine attraktive Gestaltung. Temporär ermöglicht die Rasenfläche auf dem Bestandsplatz mit rund 100 Metern wassergebundenen Wegen zahlreiche Nutzungen und ist ein Vorgeschmack auf die Phase 3, die endgültige Gestaltung des Kardinal-Faulhaber-Platzes. Ich hoffe, dass dieser neugestaltete Platz von den Würzburgerinnen und Würzburgern ins Herz geschlossen wird.“
Bild: Grüner Zwischenstopp: So könnte der Kardinal-Faulhaber-Platz bis 2019 aussehen, so lange die endgültige Umgestaltung zum Park vorbereitet wird und die Stadt die Landesgartenschau 2018 ausrichtet. (Entwurf: Markus Westendorf)