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Schlaganfall-Patienten gesucht

Ein spezielles Gehirntraining kann Kindern mit ADHS und Menschen helfen, die aufgrund von Lähmungen nicht mehr kommunizieren können. Ob die Methode auch bei Schlaganfall-Patienten wirkt, wollen Psychologen der Universität Würzburg herausfinden. Sie suchen Teilnehmer für zwei Studien.

Studie 1: Aufmerksamkeitstraining mit Gehirn-Computer-Schnittstellen

Die meisten Kinder mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom) haben große Schwierigkeiten damit, sich längere Zeit auf etwas zu konzentrieren. Im Schulunterricht zum Beispiel fällt es vielen von ihnen schwer, auch nur eine Schulstunde lang gedanklich bei der Sache zu bleiben.

„Ein Training mit Gehirn-Computer-Schnittstellen kann diesen Kindern helfen“, sagt Psychologie-Professorin Andrea Kübler von der Universität Würzburg. Dabei erfassen Elektroden auf dem Kopf die Gehirnströme und leiten sie an einen Computer weiter. Der erkennt anhand charakteristischer Muster, was die Versuchsperson am Rechner machen will. So lassen sich – allein mit der Kraft der Gedanken – Texte schreiben oder Bilder komponieren.

Ob dieses Training bei Schlaganfall-Patienten ähnlich gut funktioniert, will Küblers Team jetzt in einer Studie herausfinden. Denn auch nach einem Schlaganfall ist die Konzentrations- und Merkfähigkeit oft eingeschränkt – vielen Patienten fällt es zum Beispiel schwer, längere Zeit einem Gespräch zu folgen. „Wenn die Arbeit mit einer Gehirn-Computer-Schnittstelle diesen Patienten hilft, könnte man sich das vielleicht in der Reha zunutze machen“, hofft die Professorin.

Für die Studie suchen die Wissenschaftler Schlaganfall-Patienten, die Probleme mit der Konzentrationsfähigkeit haben. Die Teilnehmer sollen dazu bereit sein, 25 einstündige Sitzungen an einer Gehirn-Computer-Schnittstelle zu absolvieren. Vorkenntnisse mit Computern sind nicht nötig. Die Teilnehmer müssen aber so mobil sein, dass sie ans Institut für Psychologie in die Marcusstraße 9-11 kommen können.

Interessierte sollen sich bei Dr. Sonja Kleih melden, um mehr Informationen zu bekommen und um Termine zu vereinbaren: T (0931) 31-86981, sonja.kleih@uni-wuerzburg.de. Auf dem Anrufbeantworter kann eine Nachricht hinterlassen werden, die Wissenschaftlerin ruft dann schnellstmöglich zurück. Sie bittet alle Anrufer um Geduld, zurückgerufen werde in jedem Fall.

Studie 2: Wieder sprechen lernen mit Gehirn-Computer Schnittstellen

Für eine weitere Studie sucht Dr. Sonja Kleih Patienten, die nach einem Schlaganfall nicht mehr flüssig sprechen können. Die Frage dabei: Können diese Patienten mit Hilfe einer Gehirn-Computer-Schnittstelle wieder lernen, die Worte auszusprechen, die sie denken? Dazu sollen die Patienten am Computer allein mit Hilfe ihrer Gedanken Buchstaben auswählen und so dem Gehirn helfen, diejenigen Areale, die für die Sprachproduktion verantwortlich sind, zu aktivieren.

„Wir stehen erst am Anfang der Untersuchungen und sind daher auf die Mithilfe von Patienten angewiesen. Vielleicht können wir ein Training entwickeln, das helfen kann, die chronische Sprachstörung zu überwinden und so die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen“, so Kleih.

Für diese Studie sucht die Wissenschaftlerin Schlaganfall-Patienten mit motorischer Aphasie, also Patienten, die nicht mehr flüssig sprechen können, obwohl sie wissen, was sie sagen wollen. Die Teilnehmer sollen bereit sein, 15 einstündige Sitzungen an einer Gehirn-Computer-Schnittstelle zu absolvieren und müssen so mobil sein, dass sie ans Institut für Psychologie in die Marcusstraße 9-11 kommen können.

Interessierte sollen sich bei Dr. Sonja Kleih melden, um mehr Informationen zu bekommen und um Termine zu vereinbaren: T (0931) 31-80918, sonja.kleih@uni-wuerzburg.de. Auf dem Anrufbeantworter kann eine Nachricht hinterlassen werden, die Wissenschaftlerin ruft schnellstmöglich zurück. Sie bittet alle Anrufer um Geduld, zurückgerufen werde in jedem Fall.


(Foto:  Angela Parszyk  / pixelio.de)

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