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Impfung für Flüchtlinge

Die Würzburger Universitäts-Kinderklinik hat zusammen mit Medizinstudierenden an zwei Dezember-Samstagen Impfaktionen in der Flüchtlings-Erstaufnahmeeinrichtung in Schweinfurt unterstützt. Rund 300 Menschen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak ließen sich vor Krankheiten wie Masern, Windpocken, Keuchhusten, Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung und Grippe schützen.

„Flüchtlinge und Asylbewerber aus von kriegerischen Auseinandersetzungen betroffenen Ländern sind uns willkommen. Wir bemühen uns nach Kräften darum, Patientinnen und Patienten, die zu uns kommen, gut zu versorgen, dabei Sprachbarrieren zu überwinden und kulturelle Besonderheiten zu berücksichtigen“, betont Prof. Christoph Reiners, der Ärztliche Direktor des Uniklinikums Würzburg (UKW). Ein gutes Beispiel für dieses Engagement sind zwei Impfaktionen, die am 5. und 12. Dezember dieses Jahres in den zur Flüchtlings-Erstaufnahmeeinrichtungen umfunktionierten, ehemaligen US-Kasernen Ledward Barracks in Schweinfurt stattfanden.

Insgesamt rund 300 Menschen – in erster Linie Säuglinge und Kleinkinder, aber auch Schulkinder, Jugendliche und junge Eltern – nutzten das vom Gesundheitsamt Schweinfurt und dem Schweinfurter Krankenhaus St. Josef organisierte Angebot, sich gegen Krankheiten wie Masern, Windpocken, Keuchhusten, Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung und Grippe schützen zu lassen.

Würzburger Medizinstudierende impften ehrenamtlich

Die Durchführung der Impfungen bei den Flüchtlingskindern wurde durch die Kinderärztin Dr. Özlem Anvari und Professor Johannes Liese von der Würzburger Universitäts-Kinderklinik organisiert. Der Spezialist für Pädiatrische Infektiologie und Immunologie rückte dazu mit jeweils vier Medizinstudierenden im klinischen Semester an, die die Impfungen ehrenamtlich durchführten.

„Impfungen haben bei Flüchtlingen eine hohe Bedeutung“, unterstreicht Prof. Liese. „Zum einen können wir sie damit rasch und effektiv vor ansteckenden Krankheiten, wie beispielsweise Masern, Keuchhusten und Windpocken schützen. Zum anderen schützt ein guter Impfstatus bei Flüchtlingen auch die deutsche Bevölkerung.“ Die hauptsächlich aus Syrien sowie aus Afghanistan und dem Irak stammenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer der beiden Aktionstage hätten laut dem Mediziner das für sie kostenlose Vorsorgeangebot jedenfalls dankbar angenommen.

Fortsetzung in Kitzingen geplant

Im kommenden Jahr plant Professor Liese weitere Impftage mit Beteiligung von Studierenden und Kinderärzten der Universitäts-Kinderklinik Würzburg. Derzeit laufen die Planungen mit Dr. Walter Koch und Dr. Marc Hagemeister vom Gesundheitsamt Kitzingen sowie dem Lions-Club Kitzingen für Impfaktionen in der dortigen Flüchtlingsunterkunft.

Und Prof. Reiners nennt eine weitere aktuelle Idee des UKW zur medizinischen Hilfe für Flüchtlinge: „Kurz vor Weihnachten starteten wir einen Spendenaufruf an die Beschäftigten des Klinikums, bei dem es darum geht, rezeptfreie Medikamente und Hygieneartikel zu günstigen Konditionen für Flüchtlinge und Asylbewerber zu beschaffen.“


Bild: Medizinstudierende impften unter der Leitung der Würzburger Universitäts-Kinderklinik ehrenamtlich Flüchtlinge in Schweinfurt. (Foto: Uni Würzburg)

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